Affekt
[engl. affect; lat. affectus Stimmung, Leidenschaft, Begierde], [EM], meist versteht man unter Affekt ein intensives, relativ kurz dauerndes Gefühl. In der weitesten Bedeutung wird jede emot. Regung (Emotionen) als affektiver Prozess bez. Grundsätzlich ist der akt. affektive Zustand (state) von der vergleichsweise stabilen habituellen Tendenz zum Erleben neg. Affekt (trait) zu unterscheiden. Die Persönlichkeitsdisposition wird als Affektivität bez. Nach Watson und Tellegen (1985) sind neg. und pos. Affekte Dimensionen zur Beschreibung der emot. Befindlichkeit (Positive and Negative Affect Schedule (PANAS)). Neg. Affekt beschreibt das Ausmaß neg. Angespanntseins. Hoher neg. Affekt ist durch Gereiztheit, Nervosität, Angst gekennzeichnet, niedriger neg. Affekt durch Ruhe und Ausgeglichenheit. Neg. Affektivität korrespondiert mit Neurotizismus, Ängstlichkeit, Depressivität. Pos. Affekt beschreibt das Ausmaß, in dem eine Person interessiert, enthusiastisch, aktiv, aufmerksam ist. Hoher pos. Affekt beinhaltet Energie, Konzentration, freudiges Engagement, niedriger pos. Affekt Lethargie und Traurigkeit. Pos. Affektivität korrespondiert mit Extraversion. Gesundheitspsychol. zeigen prospektive Studien Zusammenhänge zw. neg. Affekt und insbes. Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Pos. Affekt steht im Zusammenhang mit einem geringeren Erkrankungsrisiko sowie einem geringeren Sterblichkeitsrisiko (für nicht hospitalisierte Stichproben älterer Pbn).