Alkohol am Arbeitsplatz

 

[AO, GES], stellt den thematischen Schwerpunkt betrieblicher Konzepte zur Suchtproblematik (Sucht) dar. Alkohol gilt neben Nikotin als das am weitesten verbreitete Suchtmittel; sein Konsum als legale Droge ist gesellschaftlich akzeptiert. Expertenschätzungen gehen davon aus, dass in der durchschnittlichen betrieblichen Belegschaft etwa 5% der Mitarbeiter als alkoholkrank und weitere 10% als zumindest alkoholgefährdet betrachtet werden können. Bei den betroffenen Personen sind neben gesundheitlichen Beeinträchtigungen auch Verhaltensänderungen (Stimmungsschwankungen, auffallende Unzuverlässigkeit usw.) sowie ein progressiver Leistungsabfall (mangelnde Konzentrationsfähigkeit, abnehmendes Reaktionsvermögen usw.) beobachtbar (Thiel, 1999). Auf der betrieblichen Ebene manifestiert sich das indiv. beeinträchtigte Arbeitsverhalten in Produktivitätseinbußen durch Minderleistungen und krankheitsbedingte Arbeitsabwesenheit sowie in Beeinträchtigungen der Arbeitssicherheit durch ein erhöhtes Unfallrisiko. Betriebliche Präventions- und Interventionsprogramme zur Alkoholproblematik lassen sich nach ihrer konzeptionellen Reichweite unterscheiden: Maßnahmen im Rahmen klass. Alkoholpräventionsprogramme (APP) sind thematisch auf die Alkoholproblematik eingegrenzt und konzentrieren sich in der betrieblichen Realität vorwiegend auf die frühzeitige Identifizierung bereits gefährdeter Mitarbeiter. Demgegenüber betonen Programme zur Gesundheitsförderung in Organisationen und Mitarbeiter-Beratungsprogramme (Employee Assistance Program, EAP) umfangreichere Angebote zu vielfältigen gesundheitsbezogenen und psychosozialen Problemfeldern. Zu den allg. anerkannten konkreten Maßnahmen der Alkoholprävention am Arbeitsplatz zählen nach Rummel et al. (2004) die Beeinflussung der Führungs- und Kommunikationskultur (Weiterbildung von Führungskräften und Information der Mitarbeiter), der Aufbau eines internen Hilfesystems in Form professioneller oder nebenamtlicher Suchtberatung sowie primärpräventive Maßnahmen (Arbeitsgestaltung und Aufklärung).

Referenzen und vertiefende Literatur

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