Archetyp

 

[engl. archetype; gr. ἀρχή (arche) Anfang, τύπος (typos) Vorbild], [KLI], Urbild, urtümliches Bild. In Jungs Struktur der Analytischen Psychologie sind die Archetypen Dominanten des Kollektiven Unbewussten (Jung, 1914) oder des Obj.-Psychischen. Der Archetyp ist ein a priori vorhandener unanschaulicher typischer Anordner formaler Natur, der inhaltlich von den archetypischen Bildern einer best. Kultur und des Einzelmenschen angefüllt wird. Die Archetypen sind vergleichbar dem Achsensystem eines Kristalls, welches die Kristallbildung in der Mutterlauge präformiert, ohne selber stoffliche Existenz zu besitzen. Das Archetypische wird aus dem Effekt erkannt. Das Kristallgitter bestimmt, welche Kristalle möglich sind, die Umwelt entscheidet, welche dieser Möglichkeiten verwirklicht werden. A.bilder enthalten zugleich Bild und Emotion. Das kollektive Unbewusste enthält die Gesamtheit aller Archetypen als Niederschlag allg. menschlicher Erfahrungen. Die Formen der archetypischen Vorstellungen (nicht ihr Inhalt) sind vererbbar und den bei Tieren angeb. Schemata (K. Lorenz) wie Nestbau, Bienentanz, Werbung vergleichbar. Archetypen können spontan und während eines psychoth. Prozesses auftreten. Ihnen wird heilende Wirkung zugesprochen, weil sie infolge ihrer Gegensatzstruktur die Einseitigkeit der bewussten Einstellung ergänzen können.

Referenzen und vertiefende Literatur

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