Asperger-Störung

 

[engl. asperger disorder, asperger syndrome], [KLI], bez. eine psych. Störung aus der Kategorie der tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Die Diagnose einer Asperger-Störung wird gestellt, wenn die betroffene Person qual. Beeinträchtigungen in mind. zwei Bereichen der sozialen Interaktion aufweist (z. B. ausgeprägte Beeinträchtigungen im Gebrauch nonverbaler Verhaltensweisen; kein Aufbau entwicklungsgemäßer Beziehungen zu Gleichaltrigen; mangelndes spontanes Zeigen von Freude, Interesse oder Erfolg; Mangel an sozioemotionaler Gegenseitigkeit) und eingeschränkte repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten in mind. einem Bereich zeigt (z. B. umfassende Beschäftigung mit stereotypen Interessen; starres Festhalten an nicht funktionalen Gewohnheiten; stereotype und wiederholte Bewegungen; ständige Beschäftigung mit Teilen von Objekten). Das Störungsbild muss in klin. bedeutsamer Weise Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursachen, es darf kein klin. bedeutsamer Sprachrückstand (wie beim frühkindlichen Autismus oder ein bedeutsamer Rückstand der kognitiven Entwicklung, der Selbsthilfefertigkeit, des Anpassungsverhaltens und des Interesses an der Umgebung (unabhängig von sozialen Interaktionen) vorhanden sein. Zudem darf die Störung nicht besser durch eine andere psych. Störung erklärbar sein. Da bisher nur wenige Untersuchungen zur Asperger-Störung durchgeführt wurden, ist ihre Prävalenz noch unbekannt. Asperger-Störung scheint familiär gehäuft aufzutreten. Die Störung setzt in der Kindheit ein, es sind fünf- bis achtmal mehr Jungen als Mädchen betroffen, und der Verlauf ist kontinuierlich. Autismus-Spektrum-Störungen.

Referenzen und vertiefende Literatur

Die Literaturverweise stehen Ihnen nur mit der Premium-Version zur Verfügung.