Assoziationen, räumlich-numerische
[engl. spatial-numerical associations, SNA], [KOG], beziehen sich auf versch. Typen bidirektionaler Assoziationen zw. Zahlen/Anzahlen und räumlichen Eigenschaften oder Lokationen. SNAs können auf verhaltensbedingter, physiol. und neuronaler Ebene beim Menschen in allen Entwicklungsstadien ebenso wie bei Tieren beobachtet werden. Zwei große SNA-Kategorien sind: (1) Ausdehnungs [engl. extension]-SNAs, bei denen versch. numerische Größenaspekte mit physischen Ausdehnungen im Raum verbunden sind, entweder approximativ (z. B. größere Zahlen sind kongruent mit größeren Objekten) oder genau (numerische Größen entsprechen genauen räumlichen Positionen auf einem Zahlenstrahl); (2) Direktionale SNAs, bei denen numerische Größen entweder implizit oder explizit mit Richtungen im Raum in Beziehung stehen. In direktionalen SNAs werden Kardinalität, Ordinalität und math. Funktionen (Addition und Subtraktion) auf den Raum abgebildet: Größere Zahlen, spätere Elemente in einer ordinalen Sequenz sowie die Addition sind z. B. eher mit rechts assoziiert (s. auch SNARC-Effekt). SNAs werden oft im Zus.hang mit ihrer Beziehung zu math./arithmetischen Fähigkeiten und den Aussichten, sie in der Ausbildung von math. Fähigkeiten einzusetzen, diskutiert. Eine allg. Schlussfolgerung aus diesen Studien ist, dass einige (insbes. die exakte Ausdehnung), aber nicht alle SNAs mit math. Fähigkeiten korrelieren. Allerdings ist der kausale Zus.hang, der dieser beobachtbaren Korrelation zugrunde liegt, bei weitem nicht geklärt, weil für die Leistung in einigen räumlich-numerischen Aufgaben auch gute Rechenfähigkeiten hilfreich sind. Trainings zu SNAs mit exakter Ausdehnung, insbes. wenn sie durch Ganzkörperbewegungen mit Verkörperung (Embodiment) angereichert sind, scheinen die math. Fähigkeiten von Kindern auch in Transferaufgaben zu verbessern.