Bandura, Albert
(1925–2021), [HIS, KOG, SOZ], wurde in der Kleinstadt Mundare in der Provinz Alberta in Kanada geb. Eher zufällig gelangte Bandura zum Studium der Ps. an der University of British Columbia, das damals noch ganz auf den Behaviorismus ausgerichtet war. An der University of Iowa erwarb er 1951 seinen Mastergrad und 1952 seinen Doktortitel. Bandura lehrte in Iowa und dann ab 1953 viele Jahrzehnte an der Stanford University. Banduras Forschungsinteressen lagen im Bereich der Klinischen Ps. und im Bereich des Lernens. So fanden Bandura und sein Doktorand Richard Walters, dass aggressive Jugendliche oft aggressive Eltern als soziale Modelle hatten. Bekannt wurde Bandura dann durch das mit Walters 1963 gemeinsam veröffentlichte Buch über soziales Lernen (Beobachtungslernen), vor allem aber durch die Experimente, die er kurz zuvor gemeinsam mit den Geschwistern Dorothy Ross und Sheila A. Ross über die Wirkung aggressiver Modelle im Film auf aggressives Verhalten von Kindern durchgeführt hatte (Bandura & Walters, 1963, Bandura et al., 1961). Bandura hat mit seiner Forschung erheblich zur Entwicklung sozialer Lerntheorien und damit zur Überwindung der klassischen Ansätze in der Lernpsychologie beigetragen. In den 1990er-Jahren durchgeführte Arbeiten von Bandura waren auf Selbstwirksamkeit und kollektive Wirksamkeit ausgerichtet. Bandura hat jedoch auch zu anderen Forschungsgebieten, wie u. a. zur Spiritualität, gearbeitet. Bandura erhielt zahlreiche Auszeichnungen und zählt zu den meistzitierten Psychologen (Haggbloom et al., 2002).