Bedingungsanalyse
[engl. condition analysis], [DIA, KLI], die Begriffe Bedingungsanalyse und funktionale Verhaltensanalyse werden weitgehend bedeutungsgleich verwendet. Beide Verfahren beziehen sich auf die Bestimmung der auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen einer psych. Stör. I. e. S. kann man die Bedingungsanalyse in versch. Aspekte untergliedern: So umfasst die Bedingungsanalyse die Störungsanalyse und zwei unterschiedliche Prozessanalysen, nämlich die Motivations- und Beziehungsanalyse. Im Kontext der Störungsanalyse wird eine Verhaltensanalyse des Problemverhaltens durchgeführt. Im Wesentlichen bereitet man dazu Daten aus der Exploration/Anamnese und Verhaltensbeobachtung so auf, dass alle unmittelbaren Rahmenbedingungen der Störungen erfasst werden. I. d. R. sind dies: belastende Lebensereignisse und Lebenszustände; körperliche Beeinträchtigungen, Behinderungen und Krankheiten; das eigentliche Problemverhalten (inkl. vorausgehender und nachfolg. Bedingungen); störungsrelevante Kognitionen (z. B. irrationale Gedanken). Bei der Motivationsanalyse werden die Erwartungen und der Leidensdruck (oder auch Krankheitsgewinn des Pat. spezifiziert. Die Beziehungsanalyse klärt die Therapiebeziehung, wobei in diesem Kontext folg. Aspekte beachtet werden: Wertschätzung, Akzeptanz, Vertrauen, Kompetenz des Therapeuten, Empathie und Funktionalität des Pat.verhaltens. I. R. der Therapieplanung kommt der Störungsanalyse (Verhaltensanalyse i. S. einer Mikroanalyse) die zentrale Bedeutung zu. Durch diese Detailanalyse sind Ansatzpunkte für eine Psychotherapie systematisch bestimmbar. Hilfreich für eine verhaltenstherap. Therapieplanung sind dabei konkrete Problemverhaltensweisen, die lerntheoretisch erklärt und durch Methoden der Verhaltenstherapie schrittweise veränderbar sind. SORKC-Modell, Verhalten-in-Situationen (ViS)-Analyse.