Behaviorismus

 

[engl. behavior Verhalten], die verbreitetste und einflussreichste Schule der amerik. Ps. Sie wurde 1913 durch Watson begründet. Dieser entwarf in seinem Artikel «Psychology as the behaviorist views it» ein Programm, nach dem die Ps. sich auf das obj. beobachtbare und messbare Verhalten beschränken sollte, unter vollst. Verzicht auf die Beschreibung von Bewusstseinsinhalten. Ebenso sollten psychol. Theorien nur Begriffe enthalten, die sich auf Obj. im physikal. Sinn beziehen, und Inhalte vermeiden, die nur durch Introspektion (Denken, Kognition, Emotionen, Motivation) gegeben sind. Der frühe Behaviorismus lehnte sich stark an die russische Reflexologie von Pawlow an und übernahm von dort als einen ihrer wichtigsten Begriffe den bedingten Reflex. Als unmittelbare Vorgänger des Behaviorismus können der amerik. Funktionalismus und die exp. Tierps. angesehen werden. Dem empirischen Charakter des Behaviorismus entspricht die zentrale Stellung des Lernens dort. Das Verhalten wird als durch Erfahrung entstanden, d. h. gelernt angesehen (Konditionierung, klassische, Konditionierung, operante). Die wichtigste Methode des Behaviorismus ist das Tierexperiment. An diesem werden die grundlegenden Gesetze des Verhaltens dargestellt, die dann auch für den Menschen gelten sollen. Die Verhaltenstherapie bezieht sich in ihrer Grundidee auf den Behaviorismus. Eine rein behaviorale Haltung ohne Einbezug kogn. Elemente wurde jedoch de facto nur von wenigen Therapeuten vertreten. Verhaltenstherapie.