Duplex-Theorie, Rauheit
[engl. dual-code theory, coarseness], [WA], die Duplex-Theorie besagt, dass Rauheit in der haptischen Wahrnehmung (Haptik) auf zwei verschiedene Arten codiert wird. Die vibrotaktile Codierung beruht auf vibratorischer Reizung, die beim aktiven Überstreichen von Texturen mit dem Finger erzeugt wird. Die räumliche Codierung beruht auf dem räumlichen Muster der Hautdeformationen durch eine Textur und ist auch bei stationärem Finger verfügbar. Vibrotaktile Codierung wird primär mit der Wahrnehmung sehr feiner Texturen assoziiert (Texturelemente in Abständen von höchstens wenigen hundert Mikrometern), räumliche Codierung mit mittleren und gröberen Texturen. Verschiedene Typen von Mechanorezeptoren sind an den Codierungen beteiligt. Die Duplex-Theorie geht auf Katz (1925) zurück und wurde in den letzten Jahren eingehend untersucht.