Ejakulationsstörungen

 

[engl. ejaculation disorders], [KLI], Ejakulationsstörungen bez. eine Form von Sexualstörungen beim Mann, bei denen der Samenerguss in versch. Weise gestört sein kann. Bspw. kann die zeitliche Komponente des Ejakulationsprozesses gestört sein (vorzeitiger, stark verzögerter oder ausbleibender Samenerguss, auch männliche Orgasmusstörungen genannt). Des Weiteren können (meist körperlich bedingte) Störungen vorliegen, bei denen der Ejakulationsprozess selbst gestört ist (z. B. Ejakulation in die Blase). In Bezug auf männliche Orgasmusstörungen können vorrangig zwei Formen unterschieden werden: Die erste Variante beschreibt den vorzeitigen oder frühen Samenerguss(Ejaculatio praecox), bei dem der Mann keine oder nur wenig Kontrolle über den Zeitpunkt seiner Ejakulation besitzt. Dabei gibt es allerdings keine festgelegten Kriterien, wann ein Samenerguss vorzeitig oder zu früh ist, denn die Problematik ergibt sich weniger aus dem exakten Zeitpunkt (vor, während oder direkt nach der Vereinigung) als aus der Einschätzung sowie dem daraus resultierenden Leidensdruck (Ärger, Scham, Unzufriedenheit) der beteiligten Partner. Der vorzeitige oder frühe Samenerguss tritt dabei meist in Form einer primären Störung auf, d. h., die Problematik besteht von Beginn des Sexuallebens an und ist i. d. R. unabhängig von spez. Situationen oder best. Partnern. Es wird vermutet, dass betroffene Männer möglicherweise nicht gelernt haben, den Samenerguss angemessen zu kontrollieren. Aber auch eine gewisse Veranlagung (z. B. eine Veränderung des Serotoninhaushalts) wird als mögliche Ursache diskutiert. Als aufrechterhaltende Faktoren können ungünstige Emotionen (Angst, Stress), aber auch (u. a. auch durch die Problematik selbst verursachte) Partnerschaftsprobleme (Prävention bei Paaren) genannt werden. Die Behandlung und Therapie (Sexualstörungen, Psychopharmakotherapie, Sexualstörungen, Psychotherapie) von frühzeitigem Samenerguss umfasst vorrangig Übungen zur Erregungs- und Ejakulationskontrolle. Die zweite Variante der männlichen Orgasmusstörungen beschreibt den stark verzögerten oder ausbleibenden Orgasmus, bei der der Mann erst nach sehr langer sexueller Aktivität oder überhaupt nicht zum Orgasmus kommt. Dies führt i. d. R. bei beiden Partnern zu Unzufriedenheit, Frustration und einer gewissen (auch körperlichen) Erschöpfung. Können körperliche Ursachen (Krankheit, Einnahme von Psychopharmaka) ausgeschlossen werden, so müssen die psychosozialen Ursachen (Stress, Konflikte, Gehemmtheit) ermittelt werden. Psychoth. Ansätze fokussieren hierbei im Wesentlichen auf eine Reduktion belastender Kontextfaktoren sowie auf eine Förderung der eigenen Körperwahrnehmung sowie auf mögliche Partnerschaftsprobleme (Paartherapie). Orgasmusstörung, weibliche.

Referenzen und vertiefende Literatur

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