Empirismus

 

[engl. empiricism; gr. εμπειρία (empeiria) Erfahrung], [PHI], phil. Lehre, nach der die Erfahrung die einzige Quelle des Wissens ist. Es gilt der Satz: nihil est in intellectu quod non prius fuerit in sensu, nichts ist im Verstand, was nicht vorher i. S. (sinnliche Wahrnehmung) war (Bacon, Locke, Hume und Mill). Diese erkenntnistheoret. Prämisse wurde von der Assoziationspsychologie ungeprüft aufgenommen. Nach dem Empirismus konstituiert z. B. das häufige, aber zufällige Beieinander von primären Empfindungen über den Weg der Erfahrung sekundär den Raum. Als Beleg dafür, dass der Raum Erfahrungsprodukt ist, wurde u. a. die Augenkoordination des Säuglings herangezogen, und zwar deshalb (Helmholtz), weil sie durch Übung zu durchbrechen ist. Bei den Nativisten gilt sie als angeboren (Hering), weil sie eine von der Geburt an funktionierende Einrichtung ist, die erlaubt, ein paariges Organ so zu handhaben, dass es funktional als eines zu betrachten ist. Dass die Erfahrung keinen Erklärungsgrund für den erlebten Raum abgibt, zeigt sich (1) an häufig gesehenen Figuren, die später in anderen, selten gesehenen Zusammenhängen eingebettet sind und trotz ihrer sonstigen Häufigkeit in dem neuen Zusammenhang nicht gesehen werden, und (2) an solchen zweidimensionalen Figuren, die aufgrund der Prägnanztendenz dreidimensional als Dachspitze oder Trichter erscheinen.

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