Epidemiologie

 

[engl. epidemiology; gr. ἐπι (epi) über, δῆμος (demos) Volk, λόγος (logos) Lehre], veraltet syn. Seuchenkunde, [DIA, GES, KLI], die Epidemiologie erforscht vornehmlich mit sozialstat. Methoden die räumlich-zeitliche Verteilung von Krankheiten, ihren physischen, sozialen und verhaltensbedingten Entstehungs-, Ausbreitungsbedingungen (Risikofaktoren; Risikostudien/-forschung) sowie von Krankheitsfolgen. Dabei werden sowohl die Bedingungen für Gesundheit als auch für Krankheit berücksichtigt. In der Epidemiologie bez. der Begriff Endemie die normale, unauffällige Häufigkeit (Prävalenz, Prävalenzrate) des Auftretens Krankheit (insbes. Infektionskrankeit) in einer Population. Eine Epidemie bez. eine zeitlich und räumlich begrenzte, ungewöhnlich hohe Häufigkeit an (Neu-)Erkrankungsfällen in einer Population (auffälliger Anstieg der Inzidenz). Eine Pandemie liegt vor, wenn eine ungewöhnlich hohe Häufigkeit an (Neu-)Erkrankungsfällen nicht räumlich bergrenzt auftritt (z. B. länderübergreifend). Typischerweise werden in der epidemiologischen Forschung Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien und Querschnittsunterschungen eingesetzt. Häufig verwendete epidemiologische Maßzahlen sind in der Tab. zus.gefasst dargestellt. Ätiologie, Mortalität, Public Health.

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MaßzahlDefinitionWertebereichAussage
Prävalenz(FN+RP)/N[0;1]Anteil Merkmalsträger
Anteil falsch positiver EntscheidungenFP/N[0;1]Anteil der Probanden in der Gesamtstichprobe, die fälschlicherweise ein positives Testergebnis erhalten (Progressiver Fehler)
Anteil falsch negativer EntscheidungenFN/N[0;1]Anteil der Probanden in der Gesamtstichprobe, die fälschlicherweise ein negatives Testergebnis erhalten (Konservativer Fehler)
Genauigkeit(RP+RN)/N[0;1]Anteil korrekt Diagnostizierter
SensitivitätRP/(RP+FN)[0;1]Anteil positiv (bzw. korrekt) diagnostizierter Merkmalsträger an allen Merkmalsträgern
SpezifitätRN/(RN+FP)[0;1]Anteil negativ (bzw. korrekt) diagnostizierter Nicht-Merkmalsträger an allen Nicht-Merkmalsträgern
Positiv prädiktiver Wert (PPV)RP/(RP+FP)[0;1]Anteil Merkmalsträger unter den positiv Getesteten (Positive Entdeckensleistung)
Negativ prädiktiver Wert (NPV)RN/(RN+FN)[0;1]Anteil Nicht-Merkmalsträger unter den negativ Getesteten (Negative Entdeckensleistung)
Likelihood-Ratio bei positivem Testergebnis (LR+)Sensitivität/(1-Spezifität)[0; +∞[Veränderung der Odds für das Vorliegen des Merkmals, wenn das Testergebnis positiv ausfällt.
Likelihood-Ratio bei negativem Testergebnis (LR-)(1-Sensitivität)/Spezifität[0; +∞[Veränderung der Odds für das Nicht-Vorliegen des Merkmals, wenn das Testergebnis negativ ausfällt.
Odds bei positivem TestergebnisRP/FP[0; +∞[Chance Merkmalsträger zu sein, wenn ein positives Testergebnis vorliegt
Odds bei negativem TestergebnisRN/FN[0; +∞[Chance Nicht-Merkmalsträger zu sein, wenn ein negatives Testergebnis vorliegt
Odds ratio (RP•RN)/(FN•FP)[0; +∞[Faktor, um den sich die Chance für das Vorliegen [bzw. Nicht-Vorliegen] des Merkmals verändert, wenn das Testergebnis positiv [bzw. negativ] ist. Odds ratio = 1 repräsentiert die Zufallserwartung.
ln(Odds ratio)ln[(RP•RN)/(FN•FP)]]+∞; +∞[Überführt Odds ratio in ein lineares Maß; Positive [bzw. negative] Werte zeigen eine Erhöhung [bzw. Verringerung] der Chance an. ln(Odds ratio ) = 0 repräsentiert die Zufallserwartung
Risiko bei positivem TestergebnisRP/(RP+FP)[0;1]Risiko Merkmalsträger zu sein, wenn ein positives Testergebnis vorliegt.
Risiko bei negativem TestergebnisFN/(FN+RN)[0;1]Risiko Nicht-Merkmalsträger zu sein, wenn ein negatives Testergebnis vorliegt.
Relatives Risiko[RP/(RP+FP)]/[FN/(FN+RN)][0; +∞[Faktor, um den sich Risiko für das Vorliegen [bzw. Nicht-Vorliegen] des Merkmals verändert, wenn das Testergebnis positiv [bzw. negativ] ist. Relatives Risiko =1 repräsentiert die Zufallserwartung.
Epidemiologie: Epidemiologische Maßzahlen (Nomenklatur entsprechend der Tab. zum Stichwort Vierfeldertafel)
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Referenzen und vertiefende Literatur

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