Feldstudie, Feldforschung
[engl. field study/trial/research], [FSE], Oberbegriff für psychol. und soziologische Untersuchungen unter «wirklichen Lebensbedingungen» (Lewin) oder im Lebensraum. Im Unterschied zum Feldexperiment, in dem vom Vl kontrollierte Bedingungen in den Lebensraum eingeführt und variiert werden und in dem stets neben den Versuchsgruppen eine Kontrollgruppe steht, ist die Feldstudie darauf beschränkt, durch Datenerhebung (Datenerhebungsverfahren) und Beobachtung die im wirklichen Gruppenleben (in Gemeinde, Schule, Industrie, Verein etc.) vorkommenden sozialen Vorgänge und Gegebenheiten zu beschreiben oder zugrunde liegende Kausalzusammenhänge (Kausalität, Validität, interne, Validität, externe) zu erhellen. Lewin hat Entscheidendes für die Einführung der in der Soziologie entwickelten Feldstudien in die Sozialps. geleistet. Die wichtigsten Methoden sind neben der Fragebogenerhebung das Interview und die (z. T. teilnehmende) Beobachtung. Da die Bedingungen des sozialen Geschehens im Feld nicht vom Vl eingeführt oder hergestellt, sondern von ihm vorgefunden werden, ist die Genauigkeit der Kontrolle eingeschränkt. Wenn Maßnahmen von sozialen Agenten (Gemeindeverwaltung, Schulbehörde, Firmenleitung etc.) auf ihre Wirksamkeit untersucht werden, spricht Lewin von Aktionsforschung (action research). empirische Sozialforschung.