Furcht vor Misserfolg
[engl. fear of failure], [EM, PÄD], Furcht vor Misserfolg ist neben Hoffnung auf Erfolg eine von zwei antagonistischen Komponenten des Leistungsmotivs. Personen mit stark ausgeprägter Furcht vor Misserfolg gehen pessimistisch an Aufgaben in Lern- und Leistungssituationen heran und vermeiden Herausforderungen. Heckhausen hat in seinem Selbstbewertungsmodell drei Teilkomponenten beschrieben, die der Furcht vor Misserfolg zugrunde liegen (Leistungsmotivation, Selbstbewertungsmodell). Dabei handelt es sich erstens um unrealistische Zielsetzungen (Wahl von zu leichten oder zu schwierigen Aufgaben), zweitens um ungünstige Attributionen (Kausalattribution; Misserfolge werden mangelnder Fähigkeit zugeschrieben, Erfolge variablen Ursachen wie Glück) und drittens um die affektive Selbstbewertung (stark beeinträchtigende Emotionen bei Misserfolg, kaum Stolz über eigene Erfolge). Die drei Teilprozesse sind nicht unabhängig, sondern greifen ineinander und bilden ein sich selbst stabilisierendes System. Zur Erfassung von Furcht vor Misserfolg stehen zwei unterschiedliche Arten von Testverfahren zur Verfügung, nämlich projektive Tests wie der TAT (Thematischer Apperzeptionstest (TAT)) sowie Selbstbericht-Skalen wie die Achievement Motives Scales. Mindset-Theorie, Zielorientierung.