Gesundheit, psychische
[engl. mental/psychic health], [GES, KLI], Überwiegen der protektiven, kompensatorischen Anteile und der Umweltstabilisierungen im indiv. System einer Persönlichkeit gegenüber den konstitutionellen Vulnerabilitäten und den Umweltbelastungen. Diese Def. kommt ohne die von der World Health Organization (WHO) eingeführten, an der Idealnorm orientierten Forderungen nach «vollkommenem» Wohlbefinden aus. Becker & Minsel (1986) nennen eine Reihe von Kriterien bzw. Indikatoren, die zur psych. Stabilisierung oder zur Krankheitsentstehung beitragen. Solche Kriterien orientieren sich u. a. an Persönlichkeitstheorien und unterliegen der ständigen Auseinandersetzung mit den Grundwerten und Normen von Gesellschaften und deren Veränderungen. Die lebenslange, aber auch die Punktprävalenz (Prävalenz) stärkerer Abweichungen von der psychischen
Gesundheit ist sehr groß. Dadurch wird die Forderung nach Prävention einerseits und psychol. fundierter Intervention andererseits unterstrichen. Prävention und Versorgung von psych. Störungen und Krankheiten unterliegen einer bes. Vielfalt von oft divergierenden Interessen, da neben den gesellschaftlichen die berufsständischen Normen mit eingehen. Gesundheit, Resilienz.