Homonymie
[engl. homonomy; gr. ὁμοῖος (homoios) gleich, νόμος (nomos) Gesetz], [KOG], bezieht sich auf die Zuordnung von Zeichen und Bezeichnetem bzw. Bedeutung (Semiotik). Homonymie liegt vor, wenn zwei oder mehr Bezeichnete bzw. Bedeutungen dieselbe Form haben (z. B. Bergpass und Reisepass als Pass). Homonymie ist damit in gewisser Weise ein Gegensatz zur Synonymie. Schwierigkeiten bereitet die Abgrenzung der Homonymie von der Polysemie, jenem Fall, in dem die zwei oder mehr Bedeutungen derselben Form als Varianten einer Grundbedeutung aufgefasst werden (z. B. Amt als Institution und Amt als Berufsrolle). In diesem Fall werden beide Bedeutungen im Lexikon (Wörterbuch) einem Eintrag zugeordnet, im Falle der Homonymie jedoch zwei Einträgen. Die Grundlage für die Zuordnung zweier oder mehrerer Bedeutungen zu einem bzw. mehreren lexikalischen Eintragungen bildet die etymologische Analyse der Bedeutungen. Statt von Homonymen spricht man bei lautlicher Realisierung der Sprachkörper auch von Homophonen und bei schriftlicher Realisation von Homografen.