Impliziter Assoziationstest (IAT)
[engl. implicit association test; lat. implicare an etw. fesseln, verknüpfen; associare verbinden], [DIA, KOG], ein von Greenwald et al. (1998) eingeführtes, und derzeit das bekannteste, reliabelste sowie valideste indirekte Testverfahren. Es erfolgt computerbasiert (computerbasierte Diagnostik) und besteht aus mehreren Phasen. In diesen Phasen erscheinen nacheinander versch. Stimuli (Wörter oder Bilder) in der Mitte des Monitors. Aufgabe der Testpersonen ist es diese Stimuli zu Kategorien zuzuordnen, welche rechts und links oben im Monitor eingeblendet sind. Während der Zuordnung werden die Reaktionszeit und evtl. Fehlzuordnungen mitgezeichnet, die dann zur Berechnung des IAT-Effekts genutzt werden können. Zwei der insges. vier Kategorien im impliziten Assoziationstest gehören zur Zielkonzept-Kategorie (z. B. im Selbstwert impliziter Assoziationstest: ICH vs. NICHT ICH), zwei zur Attributdimension (z. B. im Selbstwert impliziter Assoziationstest: ANGENEHM vs. UNANGENEHM). Die Zuordnung erfolgt per Tastendruck (z. B. linke vs. rechte Taste für entspr. linke oder rechte Kategorie). Der implizite Assoziationstest besteht meist aus 5 oder 7 Phasen. Jede dieser Phasen besteht wiederum aus mehreren Zuordnungen (d. h. impliziter Assoziationstest-trials). In Übungsphasen gewöhnen sich die Testpersonen an die Aufgabe. Dabei wird nur die Zuordnung zu den Zielkonzept-Kategorien oder die zur Attributdimension geübt; jede Taste ist mit jew. nur einer Kategorie gepaart. In den kombinierten oder kritischen Testphasen werden die Zielkonzept-Kategorien mit der Attributdimension gepaart. Testpersonen müssen nun Stimuli zu allen vier Kategorien mittels der zwei Tasten zuordnen. Unterschieden wird zw. kompatiblen (z. B. im Selbstwert impliziter Assoziationstest: ICH und ANGENEHM auf einer Taste, NICHT ICH und UNANGENEHM auf der anderen) und inkompatiblen Kombinationen (z. B. im Selbstwert impliziter Assoziationstest: NICHT ICH und ANGENEHM auf einer Taste, ICH und UNANGENEHM auf der anderen). Auf Basis der Testphasen soll die Stärke der impliziten Assoziation (z. B. der implizite Selbstwert) erfasst werden. Zahlreiche Abwandlungen des impliziten Assoziationstests umfassen etwa den Single-Category impliziten Assoziationstest, den Single-Target-impliziten Assoziationstest, den Recoding-Free-impliziten Assoziationstest und den Moving-impliziten Assoziationstest. Der Einsatz des impliziten Assoziationstests ist bisher auf die Forschung beschränkt. Gründe hierfür sind u. a. geringe Retest-Reliabilität, Nachweis von Methodenvarianz (z. B. Figur-Grund-Asymmetrie), Möglichkeit zur Anwendung instruktionswidriger Bearbeitungsstrategien (z. B. Recoding) und Fälschung(-sverhaltens) und damit verbunden: Kritik an der Validität des Verfahrens. Persönlichkeitstheorien, psychoanalytische.