Kortex, somatosensorischer
[engl. somatosensory cortex; gr. σῶμα (soma) Körper, lat. sentire fühlen], [BIO], Anteil der Großhirnrinde (Gehirn) zur zentralen Verarbeitung von Reizen aus den Hautrezeptoren (Hautsinne (Tast-, Temperatur-, Schmerzsinn)) und/oder den Propriozeptoren; besteht aus mehreren Arealen. Unterschieden werden primär-sensible Areale (primärer somatosensorischer Kortex =S1; überwiegend auf dem Gyrus postcentralis, der ersten Hirnwindung hinter der Zentralfurche [Sulcus centralis], gelegen) und sekundär-sensible bzw. Assoziationsareale (sekundärer somatosensorischer Kortex =S2), die hinter dem Gyrus postcentralis auf dem hinteren Scheitellappen liegen. S1 entspricht den Brodmann-Arealen 1, 2 und 3a und 3b, S2 den B.-Arealen 40 und 43. S2 enthält Informationen von S1 zur Weiterverarbeitung. Der primäre somatosensorische Kortex des Menschen ist somatotop organisiert, d. h., die Organisation entspricht einer Karte der Körperoberfläche. Diese sensorische Karte des Gyrus postcentralis wird als sensorische Homunculus bezeichnet, weil die Abbildung des Körpers auf der Hirnrinde verzerrt ist.