laterale Hemmung, laterale Inhibition
[engl. lateral inhibition; lat. inhibere hemmen], [BIO, WA], bez. ein Prinzip der nervösen Informationsverarbeitung der Sinnessysteme, das vorwiegend der Kontrast-Bildung dient (benachbarte Helligkeiten, benachbarte Töne). Die von den Rezeptoren zu den Projektionsfeldern im Gehirn laufenden spezif. afferenten Bahnen sind (z. B. beim Auge bereits in der Retina) derart verschaltet, dass jede einzelne Rezeptorzelle mit einer Vielzahl von Neuronen der nächsthöheren Schicht über kollaterale Verbindungen «divergierend» verbunden ist (Divergenzprinzip der Erregungsleitung). Andererseits erhält jedes Neuron der nächsthöheren Schicht seine Information (Afferenz) gleichzeitig von einem großen Areal nächstniedrigerer Elemente, z. B. den Rezeptoren (Konvergenzprinzip). Laterale Hemmung kommt nun dadurch zustande, dass die gleichzeitige Erregung benachbarter Rezeptoren (R1, R2, R3 in der Abb.) über hemmende Interneurone mit hemmenden Synapsen eine Hemmung der Erregung des jew. Nachbarelementes zur Folge hat. Dadurch wird ein auf dem Rezeptorenareal abgebildeter Reizstärkengradient auf der nächstbesten Ganglienzellschicht (E1 ,E2, E3) steiler (neuronale Kontrastverschärfung).
