Lerntheorien
[engl. learning theories], [KOG], komplexe zus.hängende Aussagen über Voraussetzungen, Bedingungen und Prozesse der Änderung von Verhaltensbereitschaften aus Erfahrung (Lernen). Die einzelnen Lerntheorien decken jew. nur best. Lernarten ab. Sie sollen in ihrem begrenzten Rahmen Voraussagen und Kontrollen des Lernens unter definierten Bedingungen erlauben. Sog. Lerntheorien verdienen dann ihren Namen, wenn aus ihnen bzw. aus einer Anzahl von Postulaten der Lerntheorien falsifizierbare Hypothesen abgeleitet werden können: Thorndikes Connectivismus, Pawlows Klassische Konditionierung, Guthries Kontiguitätstheorie (mit der Annahme des Alles-oder-nichts-Gesetzes), Skinners (Operante Konditionierung, (obwohl Skinner als beschreibender Behaviorist gerade keine Lerntheorien darstellen will), Hulls systematische Verhaltenstheorie (auch S-R-Kontiguitäts-Theorie, S-R-Verstärker-Theorie) genannt), Banduras Beobachtungslernen bzw. Modelllernen zur Erklärung des Lernens im sozialen Kontext, Tolmans Zeichen-Lernen, die Lerntheorien der Gestalttheoretiker, Freuds psychodynamische Lehre, Funktionalismus, math. Lerntheorien, Modelle der Informationsverarbeitung und neurophysiologische Lerntheorien. Neuerdings wird die Begrenztheit des Erklärungswertes älterer Lerntheorien betont, insbes. weil sie auf meist sehr einfache Vorgänge im tierischen Lernen gegründet sind. mathematische Lerntheorien.