Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten
[engl. reading and spelling deficits], [KLI], Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten ist ein Sammelbegriff für unterdurchschnittliche Schriftsprachleistungen, wie Legasthenie (spezif.), Lese-Rechtschreib-Störung, Dyslexie oder (allg.) Lese-Rechtschreib-Schwäche. Die untergeordneten Begriffe werden in Forschung und Praxis unterschiedlich eng definiert und teilweise auch syn. verwendet. Die häufigste Abgrenzung betrifft die Begriffe Legasthenie (entspricht Dyslexie bzw. Lese-Rechtschreib-Störung) und Lese-Rechtschreib-Schwäche Entspricht meist der Abk. LRS, sofern das S für Schwäche und nicht für Schwierigkeiten oder Störung steht). Eine Legasthenie wird anhand der Diskrepanzdefinition (Lese-Rechtschreib-Störung, Diskrepanzdefinition) best. Obwohl es keine überzeugenden Belege gibt, die für eine diagn. Differenzierung von Legasthenie und anderen Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten sprechen, wird in den psychiatrischen Klassifikationssystemen ICD und DSM noch daran festgehalten. Nicht immer betreffen Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten das Lesen und Rechtschreiben (Schreiben) in gleichem Ausmaß. Auch das Erscheinungsbild der Lese- bzw. Rechtschreibprobleme ist heterogen (z. B. Verstöße gegen die lautgetreue Schreibung, Missachtung von Rechtschreibregeln, niedrige Lesegeschwindigkeit, zahlreiche Lesefehler, Leseverständnisprobleme).