Lewin, Kurt

 

(1890–1947), [HIS, SOZ], Begründer der Feldtheorien, der topologischen und Vektor-Psychologie sowie der Aktionsforschung (action reserach). Lewin entstammte einer dt.-jüdischen Familie aus Mogilno, 1905 Umzug der Familie nach Berlin, Studium der Med., dann verstärkt der Philosophie und Ps. in Freiburg, München und Berlin. Einflüsse durch A. Riehl, E. Cassirer und vor allem Stumpf. Freiwilliger Kriegsdienst. Promotion bei Stumpf 1916, 1920 Venia Legendi, Beginn der selbstständigen Lehre in Philosophie und Ps. in Berlin, Entstehung der Arbeiten zur Willens- und Affektps. (psychische Sättigung, Ärger, Anspruchsniveau). 1929 Ernennung zum ao. Prof. 1932/33 Gastprofessur an der Stanford University in Palo Alto, Kalifornien. Im August 1933 emigriert Lewin mit seiner Familie in die USA und findet ab September eine Stelle an der Cornell University in Ithaka, NY. Ein Angebot der Hebräischen Universität in Palästina nimmt er nicht an. Gemeinsam mit Lippitt und White Durchführung der Experimente über die Wirkung von Führungsstilen (Führungsstil). Lewin wird 1939 Professor für Kinderps. an der Child Welfare Station der State University of Iowa; 1939 ist er Gastprof. an der University of California, ebenso 1939/40 an der Harvard University. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer ist Lewin als Industrieberater tätig, ab Mitte der vierziger Jahre auch als Berater für Bundesministerien. 1940 Annahme der amerik. Staatsbürgerschaft. 1944 erhält Lewin das Angebot zur Gründung des Forschungsinstituts für Gruppendynamik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston. 1945 Gründung der Commission of Community Interrelations (CCI), die in New York Sozialarbeit zur Rassenintegration durchführt. L. skizziert Grundzüge der Aktionsforschung (action research). Aus Weiterbildungskursen, die Lewin mit Schülern durchführt, geht die Methode der Selbsterfahrungsgruppe hervor; nach seinem Tod entstehen die National Training Laboratories (NTL) in Bethel (Maine). Lewin stirbt unerwartet am 11. Februar 1947 an den Folgen eines Herzschlags. – Das Werk Lewins ist vielfältig und reicht von frühen arbeitspsychol. Untersuchungen über theoret. Arbeiten zur topologischen Ps. und Feldtheorie bis hin zu Aufsätzen und Vorträgen über jüdische Erziehung und Gruppendynamik. Mit lebensnahen Untersuchungen, der von ihm entwickelten Feldtheorie und Begriffen wie psych. Sättigung, Anspruchsniveau, Aufforderungscharakter, Gruppendynamik usw. hat Lewin die Ps. entscheidend geprägt.

Referenzen und vertiefende Literatur

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