Lithium(-salze)

 

[engl. lithium], [PHA], ist ein chemisches Element, Alkalimetall, mit dem Symbol Li und der Ordnungszahl 3. Als Arzneimittel wird es bei der Behandlung affektiver Erkrankungen eingesetzt. Lithium ist die klassische Referenzsubstanz zur Behandlung bipolar affektiver Erkrankungen (bipolare Störungen). Lithium war der erste Stimmungsstabilisierer. In Dt. ist Lithium zugelassen zur Akutbehandlung manischer Syndrome (Manie) und zur Rezidivprophylaxe bipolarer Störungen. Einer der wesentlichen Wirkmechanismen von Lithium bei affektiven Störungen scheint dessen Wirkungen auf Second-Messenger-Systeme mit dem zentralen Angriffspunkt des Inositolphosphatstoffwechselwegs zu sein. Die Phospholipase C katalysiert nach Aktivierung durch Neurotransmitter die Bildung der intrazellulären second messengers Inositoltriphosphat und Diacylglycerol. Dies führt im Wesentlichen zu einer intrazellulären Kalziumfreisetzung aus dem endoplasmatischen Retikulum. Kalzium wiederum reguliert neben einer Vielzahl von Zellfunktionen Synthese und Freisetzung von Monoamin-Neurotransmittern. Möglicherweise fördert Lithium aktiv die Neurogenese, unter Lithium-Therapie zeigt sich MR-tomografisch ein Anstieg von N-Acetylaspartat (NAA) als Marker neuronaler Intaktheit. Häufigste Gründe für das Absetzen von Lithium durch den Pat. sind subj. erlebte kogn. Störungen (Kognition), Gewichtszunahme, Tremor und Polyurie. Bei Lithium-Plasmakonzentrationen > 1,6 mmol/l (Plasmaspiegel) kann es zu Intoxikationserscheinungen (Intoxikation) kommen. Da die Schwelle für Intoxikationszeichen indiv. versch. ist, können im Einzelfall erste Symptome einer Lithium-Intoxikation auch bei niedrigeren Plasmakonzentrationen auftreten. Symptome der Intoxikation sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, grobschlägiger Händetremor, Abgeschlagenheit, psychomotorische Verlangsamung, Vigilanzminderung, Schwindel, Dysarthrie, Ataxie.

Referenzen und vertiefende Literatur

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