Medienwirkungen
[engl. media effects], [MD, SOZ], Medienwirkungen werden zum einen auf die Mechanismen der Nachrichtenselektion zurückgeführt, wodurch bestimmte Themen überhaupt erst auf die Agenda des öffentlichen Diskurses gesetzt werden (Agenda-Setting), und zum anderen darauf, wie diese Themen dargestellt werden (Framing). War man in der Medienwirkungsforschung zunächst von linearen Effekten i. S. des behavioristischen S-R-Modells (S-R-Theorie) ausgegangen, so besteht heute Einigkeit darüber, dass der Rezipient kein passiver Empfänger ist, sondern ein final arbiter, der eine Auswahl trifft, welche der angebotenen Informationen für ihn relevant sind, und der entscheidet, wie wichtig er sie nimmt. Entsprechend werden auch die Medienframes nicht einfach vom Rezipienten übernommen, sondern im Lichte seines Vorwissens und seiner Einstellungen evaluiert und je nach Passung teils übernommen, teils zurückgewiesen und teils modifiziert. Einen direkten linearen Effekt haben die Medienframes nur in dem Maße, in dem sie mit den mentalen Modellen (individual frames) kongruent sind, in deren Lichte der Rezipient das jew. Thema bereits a priori interpretiert. dynamisch-transaktionaler Ansatz der Medienwirkung, Medienrezeption.