Ökologische Psychologie

 

[engl. ecological psychology], [FSE, SOZ], vieldeutige Bez. mit mind. fünf (unterschiedlich spez.) Bedeutungen. Gemeinsam ist ihnen, dass damit wiss.-psychol. Bemühungen um die Analyse und/oder die Verbesserung von Beziehungen der Menschen zu ihren «natürlichen» räumlichen, materiellen und sozialen Umwelten bez. werden, wobei oft eine enge Zus.arbeit mit anderen Umweltwissenschaften und Umweltgestaltungsdisziplinen erforderlich wird. (1) Ökologische Psychologie kann als eine Teildisziplin der Ps. aufgefasst werden, die sich primär durch ihren bes. Gegenstandsbereich (Mensch-Umwelt-Beziehungen verschiedenster Art) von anderen Teildisziplinen abhebt (Kruse et al., 1990). Gleichbedeutend damit sind Ökops. (Pawlik & Stapf, 1992) und Umweltpsychologie (Hellbrück & Fischer, 1999), Letztere sofern sie als Entsprechung zu environmental psychology (Bell et al., 1990) und nicht nur als Umweltschutzps. (Homburg & Matthies, 1998) verstanden wird oder als Entsprechung zu environment and behavior research (Bechtel, 1997). Wesentliche Anregungen zur Entwicklung einer ökologischen Psychologie gab u. a. die Feldtheorie Lewins (Lewin, 1963). Später waren es auch praktisch-psychol. Fragestellungen, vornehmlich im Bereich der Architekturps. (Dieckmann et al., 1998), die zur Belebung des Interesses an einer ökologischen Psychologie führten. (2) Mit ökologischer Psychologie kann auch gemeint sein, Ps. in allen ihren Teildisziplinen unter einer bes., eben einer ökologischen Herangehensweise (ökologische Perspektive) zu betreiben; ähnlich wie auch in der Biologie mit «ökologischer» Methodologie und Methodik gearbeitet werden kann (Kaminski, 1992; psychologische Ökologie). Die Forschungsgegenstände werden dabei in ihren «natürlichen» Funktionszus.hängen aufgesucht, beschrieben, beobachtet und analysiert (naturalistic approach, Willems & Raush, 1969; naturalistische Methode), statt innerhalb mehr oder weniger «künstlicher», z. B. exp., Versuchsanordnungen (ökologische Validität). (3) Ökologische Psychologie kann ferner, als Übersetzung von ecological psychology, den von Barker zus. mit Wright begründeten, spez. psychol.-ökologischen Forschungsansatz (einschließlich seiner Weiterentwicklungen) meinen, später auch eco-behavioral science genannt (Barker et al., 1978). (4) Ökologische Psychologie kann auch, wiederum als Übersetzung von ecological psychology verstanden, auf den von J. J. Gibson begründeten «ökologisch»-wahrnehmungstheoret. Ansatz und seine Weiterentwicklungen verweisen (Gibson, 1979). (5) Schließlich kann «ökologisch» in ökologischer Psychologie (bzw. ecological in ecological psychology) auch i. S. der weltweiten Bestrebungen gemeint sein, der Lösung der lokalen bis globalen «ökologischen» Probleme näherzukommen (Gardner & Stern, 1996). Dem entspricht, was jüngst Umweltschutzps. (Homburg & Matthies, 1998, Kaminski, 1997) oder conservation psychology genannt wird.

Referenzen und vertiefende Literatur

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