Parasomnien
[engl. parasomnia; gr. παρά, pará, bei, im, während, neben und lat. somnus der Schlaf], [KLI], Kategorie von Schlafstörungen, die sich in Form von abnormalen Bewegungen, Verhaltensweisen, Emotionen, Wahrnehmungen und/oder Träumen manifestiert. Diagn. werden drei Unterkategorien der Parasomnien unterschieden: Aufwachstörungen (Non-REM-Schlaf-assoziiert), REM-Schlaf-Parasomnien und andere Parasomnien. Parasomnien sind häufiger im Kindesalter, können aber bis ins Erwachsenenalter persistieren und werden dann oft als belastend empfunden. Bei den Aufwachstörungen sind der Pavor nocturnus (Nachtangst, aufschrecken aus dem Tiefschlaf ggf. mit einem Schrei verbunden) und das Schlafwandeln zu nennen, in 30–50 % der Fälle folgt einem Pavor-nocturnus-Anfall eine Phase des Schlafwandels, die nächtlichen Vorkommnisse werden von dem Betroffenen meist nicht erinnert. Zu den REM-Schlaf-assoziierten Parasomnien zählen die Alpträume (emot. neg. gefärbte Träume, REM-Schlaf-Verhaltensstörungen (motorische Auslebung von Träumen mit Verletzungsgefahr) und die isolierte Schlafparalyse (Erwachen bei fehlendem Muskeltonus), deren Lähmung einige Min. andauern kann. Zu den «anderen Schlafstörungen» zählt z. B. die Enuresis (Einnässen im Schlaf) die bei Kindern auftritt. Die Ursache aller genannten Parasomnien sind nicht vollst. aufgeklärt, aber man nimmt jew. ein Zus.spiel von Veranlagung und akuten Stressoren an sowie im Kindesalter Hirnreifungsprozesse.