Phobische Störungen, Psychopharmakotherapie
[engl. phobic disorders, psychopharmacotherapy], [KLI, PHA], der psychopharmakolog. Behandlung kommt bei spezifischen Phobien eine untergeordnete Bedeutung zu. Der Einsatz von Anxiolytika bringt nur vorübergehend, aber nicht langfristig Linderung. Bei Sozialphobie und Agoraphobie hat sich die Gabe von Antidepressiva (inbes. selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und selektiver Serotonin-Noradrenalin-Rückaufnahmehemmer (SSNRI), v. a. Venlafaxin) als erfolgreich erwiesen, vor allem in Kombination mit der psychol. Behandlung. Zugelassen sind die SSRI Escitalopram, Paroxetin, Sertralin und der SSNRI Venlafaxin. Auch für den Monoaminooxydasehemmer (MAOH) Moclobemid und das trizyklische Antidepressivum Clomipramin liegen pos. Studien vor, allerdings sind diese Substanzen, v. a. wegen ihrer schlechteren Verträglichkeit, nachrangige Behandlungsoptionen. Beide Störungen sind häufig von Depression begleitet, deren Linderung zu verbesserter Rezeption der Psychoth. führen könnte. Die oft gegebenen (atypischen) Antipsychotika sind nicht indiziert.