Rassismus
[engl. racism], [SOZ], unter Rassismus wird i. d. R. ein extremes Vorurteil, meist verknüpft mit diskriminierendem Verhalten gegenüber Personen oder Gruppe, verstanden, die einer anderen Ethnie («Rasse») angehören. Repräsentiert in indiv. Vorurteilen oder aber auch in sozialen Strukturen bzw. Institutionen (institutioneller Rassismus). Bei der generellen Unterscheidung von traditionellem Rassismus und modernem Rassismus wird mit traditionellem Rassismus eine ebenso offensichtliche wie antiquierte Vorstellung von Rassismus verstanden. Traditionelle Rassisten sind Personen oder Gruppen, deren bigotte Überzeugungen gegenüber Minoritäten derartig offenkundig sind, dass sie in weiten Teilen der Öffentlichkeit auf Ablehnung stoßen. Der moderne Rassismus zeigt sich in unterschiedlichen Varianten: als ambivalenter Rassismus, bei dem je nach Kontext pos. oder neg. Einstellungen gegenüber den Mitgliedern einer ethnischen Minorität gezeigt werden. Symbolischer Rassismus zählt zu den subtileren Formen des Rassismus, der sich vor allem dadurch zeigt, dass die Diskriminierung von Minoritäten geleugnet wird. In der Form des modernen Rassismus wird den Minoritäten vorgeworfen, zu viele und ungerechtfertige Forderungen zu stellen, innerhalb der Gesellschaft im Vergleich zu sehr gefördert zu werden und damit Gerechtigkeit und Leistungsprinzip außer Kraft zu setzen. AversiverRassismus ist dadurch gekennzeichnet, dass einerseits egalitäre Normen unterstützt werden und damit eine Gleichbehandlung aller gesellschaftlichen Gruppen gefordert wird, andererseits aber im Umgang mit Minderheiten Ängste und Vorurteile ebendiesen Minderheiten gegenüber bestehen. Die in diesem Zusammenhang wichtige Unterscheidung subtiler vs. offener (offenkundiger) Vorurteile (Pettigrew & Meertens, 1995) soll verdeutlichen, dass die neueren Varianten des Rassismus eigentlich nur noch über indirekte Itemformulierungen abgefragt werden können, da zu offenkundige Formulierungen durchschaut werden.