Regressionsgewichte
[engl. regression weights], [FSE], als Regressionsgewichte bezeichnet man die Vorhersagekoeffizienten einer Regressionsgleichung, die die Gewichtung der Prädiktorvariablen zur optimalen Vorhersage der Kriteriumsvariablen Y repräsentieren (Regressionsanalyse). Die unstandardisierten Regressionsgewichte
geben die Gewichtung der Prädiktorvariablen für die nicht transformierten Analysevariablen an. Für die lineare Regression können die
wie folgt interpretiert werden: Eine Erhöhung des Wertes der Prädiktorvariablen um eine Einheit korrespondiert mit einer Erhöhung der Kriteriumsvariablen um
-Einheiten. Hierbei muss jedoch berücksichtigt werden, dass eine kausale Interpretation (Kausalität) insbes. bei Querschnittsdaten (Querschnittuntersuchung) nicht zulässig ist. Angenommen, bei der Vorhersage des Lernerfolgs (Y) ergibt sich für die Prädiktorvariable Lernmotivation (
) ein Wert von
= 0,3. Dies entspräche einer erwarteten Erhöhung des Lernerfolgs um 0,3 Einheiten, wenn die Lernmotivation um 1 Einheit ansteigt. In der linearen Regressionsgleichung wird zudem der y-Achsenschnittpunkt
geschätzt, der den erwarteten Wert der Kriteriumsvariablen angibt, wenn alle Prädiktorvariablen gleich 0 sind.
Die Werte der standardisierten Regressionsgewichte (syn. Standardpartialregressionskoeffizienten) geben die Vorhersagegüte in dem normierten Wertebereich –1 bis +1 wieder. Bei hohen Interkorrelationen der Prädiktoren können auch Werte
> 1 resultieren. Die Werte der
können ähnlich wie Korrelationskoeffizienten als Effektgröße interpretiert werden:
entspricht einem schwachen,
einem mittleren und
einem starken Effekt (Cohen, 1988). Unstandardisierte und standardisierte Regressionsgewichte unterscheiden sich um das Verhältnis der Standardabweichung des Prädiktors und des Kriteriums:
Bei gleicher Standardabweichung des Prädiktors und des Kriteriums gilt: .