Regulation

 

[engl. regulation; lat. regula Maßstab, Regel], [EM], bez. Vorgänge, die die Anregung, den Ablauf und die Ausführung von zumeist zielgerichteten Handlungen (Ziele, Handlung) unterstützen (Handlungskontrolltheorie, Persönlichkeits-System-Interaktionen, Selbstbestimmungstheorie). Beweggründe (Motivation) für die Zielverfolgung («Warum handle ich?» ) werden auf einem Kontinuum von heteronom (fremdbestimmt) bis autonom (selbstbestimmt) eingeordnet. Der heteronome Endpol (Nicht-Regulation) beschreibt amotiviertes Verhalten (z. B. dösen oder ein unkontrollierter Wutausbruch). Der autonome Endpol beschreibt intrinsisch motiviertes Verhalten, das frei von äußerem Druck und inneren Zwängen erfolgt, weil die Tätigkeit an sich Spaß macht. Dazwischen liegt extrinsisch motiviertes Verhalten, das instrumentell eingesetzt wird, um eine von der Handlung separate Konsequenz zu erlangen, und in vier Typen der Regulation differenziert wird. Integrierte und identifizierte Regulation wurden mit größerer Ausdauer, effektiverer Leistung und besserer psych. und physischer Gesundheit in Verbindung gebracht als externale und introjizierte Regulation.

Externale Regulation ist von äußeren Anregungsfaktoren abhängig, auf die das Individuum keinen direkten Einfluss hat. Personen streben nach etwas, weil andere es von ihnen erwarten oder weil sie etwas dafür bekommen (z. B. Hausaufgaben machen, weil die Eltern es verlangen). Die wahrgenommene Handlungsverursachung ist external.

Introjizierte Regulation (Selbstinfiltration) ist von inneren Anstößen wie z. B. innerem Druck abhängig. Personen streben nach etwas, weil sie sich sonst beschämt (Scham), schuldig oder ängstlich (Angst) fühlen; sie selbst meinen, dass sie es tun sollten oder es sich gehört (z. B. Hausaufgaben machen, weil man selbst das Gefühl hat, es zu müssen). Die wahrgenommene Handlungsverursachung ist eher external.

Identifizierte Regulation liegt vor, wenn eine Verhaltensweise (Verhalten) als wertvoll anerkannt und teilweise in das Selbst integriert wird. Personen streben nach etwas, weil sie es für wichtig halten. Obwohl ein Ziel ursprünglich von anderen vermittelt worden sein mag, verfolgen sie es jetzt freiwillig und identifizieren sich damit (z. B. Hausaufgaben machen, weil sie für gute Noten wichtig sind). Die wahrgenommene Handlungsverursachung ist eher internal.

Integrierte Regulation resultiert aus der weitergehenden Integration von Zielen, Werten und Handlungsstrategien in ein kohärentes Selbst. Sie schließt auch den Fall ein, dass durch die Bewältigung leidvoller Erfahrungen ein Aufgehen in einer Beziehung oder Tätigkeit entsteht, das mit einer vertieften Form intrinsischer Freude verbunden sein kann (Theorie der Persönlichkeits-Situations-Interaktion (Person-Situation Debatte): Selbstwachstum). Integrierte Verhaltensweisen unterscheiden sich von intrinsischen auch durch ihre instrumentelle Funktion. Sie werden freiwillig ausgeführt, weil das Handlungsergebnis subjektiv hoch bewertet wird (z. B. Hausaufgaben machen, um möglichst viel zu lernen). Die wahrgenommene Handlungsverursachung ist internal.

Referenzen und vertiefende Literatur

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