Rehabilitation, psychosomatische
[engl. psychosomatic rehabilitation], [GES, KLI], auf der Grundlage der Psychosomatik zielt die psychosomatische
Rehabilitation auf die Wiederherstellung (Rehabilitation) der Gesundheit des Menschen i. S. des biopsychosozialen Modells der ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF)). Eine psychosomatische Behandlung ist vor allem dann indiziert, wenn psych. bzw. soziale Faktoren wesentlich zur Entstehung und/oder Aufrechterhaltung der Krankheit beitragen. Beachtet werden die wechselseitigen Beziehungen zw. den als ICD-10-Diagnose (Klassifikation psychischer Störungen) festgestellten Krankheitsbildern, den daraus resultierenden Beeinträchtigungen der Körperfunktionen sowie assoziierten Beeinträchtigungen der Aktivitäten und der Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben. Auch wenn die Indikationen der psychosomatischen
Rehabilitation nicht durch die ICD-10-Systematik deutlich abzubilden sind, liegt der Schwerpunkt jedoch auf Krankheitsbildern des ICD-F-Kapitels «Psychische und Verhaltensstörungen» mit kombinierten körperlichen und psych. Komponenten. Die psychosomatische
Rehabilitation ruht auf der Annahme, dass die funktionale Gesundheit (Gesundheitszustand, funktionaler) des Menschen nicht auf das Körperliche reduzierbar ist, sondern ein Gleichgewicht zw. Körper, Psyche, sozialem Umfeld und Umwelt voraussetzt. Ziel der Rehabilitation ist, die drohenden oder bereits manifesten Beeinträchtigungen der Teilhabe am Arbeitsleben und Leben in der Gesellschaft zu beseitigen, zu mindern, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die aktive Partizipation der Betroffenen in der Planung und Durchführung der Therapie. Sie sollen lernen, kompetent und selbstverantwortlich mit ihrer Gesundheit und Krankheit umzugehen. Spezifische Maßnahmen sind somatisch, psychotherapeutisch, sozialberatend und edukativ ausgerichtet. Damit ist die psychosomatische
Rehabilitation interdisziplinär, aktivierend, holistisch und zielt sowohl auf die Beseitigung von Defiziten als auch die Aktivierung von Ressourcen (Ressourcenorientierung).