Resilienz

 

[engl. resilience; lat. resiliere abprallen, sich zus.ziehen], [GES, KLI, PER], bez. die Widerstandsfähigkeit eines Individuums, sich trotz ungünstiger Lebensumstände und kritischer Lebensereignisse (Life-Event, kritisches) erfolgreich zu entwickeln. Resilienz wird z. T. als Gegenteil zu Vulnerabilität verstanden. Allerdings kann man nicht resilient sein, wenn keine stressreiche bzw. traumatische Erfahrung vorliegt: Resilienz manifestiert sich als eine Wiederherstellung normaler Befindlichkeit nach einem Schicksalsschlag (bouncing back from adversity). Erforscht wurde das Konzept v. a. bei Kindern, die sich trotz widriger Lebensumstände (z. B. Armut, Gewalt) zu physisch und psych. unauffälligen und erfolgreichen Erwachsenen entwickelten, wohingegen weniger resiliente Kinder bei gleichen Risikofaktoren ein höheres Risiko für psych. und physische Auffälligkeiten hatten (Master, 2001). Resilienz baut auf einer Vielzahl von Schutzfaktoren auf. Zu den personalen Schutzfaktoren gehören biol. (z. B. weibliches Geschlecht, gute Gesundheit), kogn. und affektive Faktoren (z. B. Selbstwert, Intelligenz, Selbstwirksamkeitserwartung, realistische Selbsteinschätzung). Familiäre Schutzfaktoren sind z. B. Bindungsqualität zu den Geschwistern und Familienkohäsion mit gleichzeitigem Platz zur Entfaltung. Zu den sozialen Schutzfaktoren zählen z. B. eine pos. Bindung zu einem Erwachsenen außerhalb der Familie und zu prosozialen Gleichaltrigen sowie die Qualität der besuchten Bildungseinrichtung (Lyssenko et al., 2010). Die Vielzahl der Faktoren von Resilienz, das Zus.wirken und die unterschiedliche Bedeutung der Schutzfaktoren über die Lebensspanne erschweren die Operationalisierung des Konstrukts und damit allg.gültige Aussagen. Die einzelnen Schutzfaktoren selbst sollten vergleichend erforscht werden, um aussichtsreiche Interventionsansätze zu entwickeln, Resilienzskala (RS).

Referenzen und vertiefende Literatur

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