Retinex-Theorie
[engl. retinex theory (of colour vision)], [WA], von Land aufgestellte Theorie der Farbwahrnehmung unter natürlichen Bedingungen, d. h. bei wechselnden Beleuchtungen. Die dabei auftretenden Phänomene von Helligkeits- und Farbkonstanz (Konstanz) sind für Land keine erklärungsbedürftigen Sonderfälle der Farbwahrnehmung, sondern der Regelfall für das gekoppelte Retina-cortex-System (daher Retinex; Retina, Gehirn), in dem die relative Reflektanz von Objekten unabhängig von der Strahlungsenergie bewertet wird. Die Pigmente der Retina werden als sensitiv für lange, mittlere und kurze Wellen angenommen, die dementsprechend auch die Achsen der Retinex (Farbraum) darstellen. Aus diesem Code von der retinalen Reizverteilung wird im Kortex die wahrgenommene Helligkeit bzw. Farbe konstruiert. Technisch kann dieser Konstruktionsprozess durch die Berechnung des Verhältnisses der Integrale des Produkts von Zapfen-Absorption, Reflektanz und Beleuchtung für angrenzende Flächen simuliert werden.