Schädel-Hirn-Trauma

 

[engl. traumatic head and brain injury/craniocerebral trauma; gr. τράυμα (trauma) Verletzung], [BIO], Oberbegriff für Verletzungen des Schädels mit assoziierter Funktionsbeeinträchtigung und/oder Substanzschädigung des Gehirns. Üblicherweise wird eine Schweregradeinteilung anhand der Dauer der posttraumatischen Bewusstlosigkeit vorgenommen, die auch einen wichtigen prognostischen Faktor darstellt: (1) Commotio cerebri (lat. commotio Erschütterung), syn. Gehirnerschütterung: unmittelbar eintretende Bewusstlosigkeit für die Dauer von max. einer Stunde; oftmals treten Symptome wie Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen auf. Man unterscheidet hier nochmals zwischen Schädel-Hirn-Traumata ersten Grades (SHT I, Bewusstlosigkeit < ½ Stunde) und Schädel-Hirn-Traumata zweiten Grades (SHT II, Bewusstlosigkeit > ½ Stunde, jedoch < 1 Stunde) (Commotio). (2) Contusio cerebri [lat. contusio Quetschung, Prellung], syn. Gehirnprellung: unmittelbar eintretende Bewusstlosigkeit, die sich zeitlich länger als eine Std. erstreckt; geht i. d. R. mit neurologischen Herdsymptomen einher. Man spricht hier auch von einem Schädel-Hirn-Trauma dritten Grades (SHT III) (Contusio). Eine mögliche Komplikation stellt die Compressio cerebri [lat. compressio Druck], syn. Gehirnquetschung, dar. Bedingt durch entstehende Hirnödeme und/oder Schwellungen kommt es zu einer steten Zunahme des Hirndrucks, was zunächst Hirnschädigungen und schließlich die tödliche Einklemmung des Gehirns (Herniation) zur Folge haben kann. Diffuse axonale Verletzung.