Sensation Seeking
[engl. sensation Empfindung, Sensation, seeking suchen], [EM, PER], nach M. Zuckerman (1974) eine Verhaltensdisposition auf genetischer und biochemischer Basis (Verhaltensgenetik) für das Konstrukt des Suchens nach neuen Anreizen. Sensation Seeking zeichnet sich durch das Bedürfnis von Personen nach abwechslungsreichen, neuen und komplexen Eindrücken sowie durch die Bereitschaft aus, um solcher Eindrücke willen physische und soziale Risiken in Kauf zu nehmen. Das Konstrukt geht auf sensorische Deprivationsstudien, auf Freuds Konzept der Trieb- oder Spannungsreduktion (Triebtheorie nach Freud) und auf das Modell der optimalen Stimulation und Erregung zurück. Zuckerman hat eine Sensation-Seeking-Skala mit vier Subskalen entwickelt: TAS (thrill- and adventure-seeking – Tendenz zu risikoreichen Aktivitäten in Sport und Freizeit mit hohem Erlebniswert), ES (experience-seeking – Tendenz zu neuen Erfahrungen durch Reisen, Kunst, interessante Personen, Drogen etc.), DIS (disinhibition – Tendenz zur Enthemmung in sozialen Situationen, z. B. Partys, in sexuellen Beziehungen etc.), BES (boredom susceptibility – Tendenz, monotonen, sich wiederholenden Darbietungen und Tätigkeiten sowie langweiligen Personen aus dem Wege zu gehen). Die vier Dimensionen wurden an zahlreichen externen Verhaltensvariablen validiert. Need Inventory of Sensation Seeking (NISS).