soziale Leistungsaktivierung

 

[engl. social facilitation], [KOG, SOZ], mit sozialer Leistungsaktivierung wird das Phänomen beschrieben, dass Personen einfache und/oder gut gelernte Aufgaben in Gruppen erfolgreicher bewältigen (mehr leisten) als in Situationen, in denen sie alleine sind (Guerin, 1993). Dieses Ergebnis zeigte sich bereits in sehr frühen Versuchen von Triplett (1898), in denen Radfahrer zu schnelleren Rundenzeiten kamen, wenn sie mit anderen gemeinsam fuhren als allein gegen die Uhr. Ergebnisse, die zeigten, dass die Anwesenheit anderer eher zu einer Leistungsreduktion führten, erklärte Zajonc (1965) damit, dass die durch die Anwesenheit anderer entstehende Erregung die dominanten Reaktionen (einfache Aufgaben) verstärkte, bei komplexeren Aufgaben die Erregungen aber zu einer Leistungsbeeinträchtigung führten. Neben diesem triebtheoretischen Ansatz von Zajonc (1968) gehen Cottrell und andere (Cotrell, 1972) davon aus, dass in derartigen Situationen Personen Angst vor der Bewertung ihrer Leistungen haben (evaluation apprehension). Die Anwesenheit anderer führt zwar immer zu einer physischen Erregung, aber nur bei einfachen Aufgaben kommt es zu einer Leistungssteigerung. Eine dritte Erklärung liefert Sanders (1983), der einen Aufmerksamkeitskonflikt (distraction-conflict) postuliert, wonach anwesende Personen ablenkend wirken und ein Teil der Aufmerksamkeit sich auf die anderen richtet, während sich ein anderer Teil auf die eigene Aufgabenlösung konzentriert. Dieser Konflikt produziert seinerseits aber eine stärkere Erregung, die zu einer Aktivierung dominanter und zu einer Hemmung nicht dominanter Reaktionen führt. Die bereits früh erschienene Metaanalyse von Bond & Titus (1983) auf der Basis von 241 empir. Untersuchungen konnte zwar den Effekt bestätigen, allerdings sind die Auswirkungen der Anwesenheit anderer auf das Leistungsverhalten insges. eher gering.

Referenzen und vertiefende Literatur

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