Strukturalismus, wissenschaftstheoretischer

 

[engl. structuralism, structuralist theory/view of science, non-statement view], [FSE, PHI], der wissenschaftstheoretische Strukturalismus, beinhaltet die einheitliche Rekonstruktion von Theorien und Forschungsprozessen aus versch.artigen Wissenschaftsbereichen (z. B. Physik, Ökonomie, Ps.) mithilfe von math. Strukturen. Zw. den Theorien einer wiss. Disziplin bestehen vielfältige Verbindungen und Beziehungen, die durch intertheoret. Bänder beschrieben werden können. Jede einzelne wiss. Theorie kann als eine geordnete Struktur versch. Theorie-Elemente beschrieben und grafisch durch ein Theorie-Netz veranschaulicht werden. Das Basiselement dieses Netzes umfasst die Grundannahmen der Theorie, die anderen Theorie-Elemente stellen Erweiterungen für versch. Anwendungsbereiche oder Modifikationen aufgrund abweichender Ergebnisse dar (Fortschritt, wissenschaftlicher). Auch für die empirische Anwendung notwendige (Hilfs-)Annahmen (z. B. zur Begründung von Operationalisierungen, Gütekriterien) können als Theorie-Elemente rekonstruiert werden. Jedes Theorie-Element besteht aus einem abstrakten Kern und einer Menge von konkreten Situationen, auf die diese abstrakten Begriffe und Zus.hänge angewendet werden sollen. Im abstrakten Kern eines Theorie-Elementes werden die verwendeten Begriffe charakterisiert (Definition) und die angenommenen gesetzesmäßigen Zus.hänge (Aussagen, Kausalität) spezifiziert. Dies erfolgt in relativ präziser Weise durch informell-mengentheoret. Axiomatisierungen. Die Menge der intendierten Anwendungen besteht aus den paradigmatischen Anwendungen (i. S. von Kuhn), den übrigen streng geprüften und bewährten Anwendungen (i. S. von Popper) und den daraus abgeleiteten vermuteten Anwendungen. Ein wesentliches Ziel der Forschung besteht aus strukturalistischer Sicht darin, durch ausgewogen strenge und wohlwollende Prüfungen den Geltungsbereich der Theorie und ihrer Elemente von den Situationen zu trennen, auf die sie nicht erfolgreich angewendet werden kann. Theoretische Psychologie.

Referenzen und vertiefende Literatur

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