unimodel of persuasion

 

[engl.] Unimodell der Überzeugung; [lat. unus einer, persuadere überzeugen], [KOG, SOZ], das von Kruglanski und Kollegen entwickelte unimodel of persuasion wurde ursprünglich als Kritik an Zweiprozessmodellen der Persuasion formuliert. Das unimodel of persuasion stellt der Dichotomisierung dieser Modelle die Vorstellung entgegen, dass sowohl Kapazität als auch Motivation zur Verarbeitung persuasiver Kommunikation als kontinuierliche Variablen (Parameter) zu begreifen sind. Ebenso wird bezweifelt, dass periphere Information (z. B. Hinweise auf mögliche Heuristiken) immer niedrigen und zentrale Information (z. B. die präsentierten Argumente) immer hohen Verarbeitungsaufwand erfordert. Empirisch ließ sich dazu etwa zeigen, dass unter geringem Aufwand einfache Information und nur unter hohem Aufwand komplexe Information Einstellungsurteile bestimmen und zwar unabhängig davon, ob es sich um «Hinweisreize» oder inhaltliche Argumente handelt. In seiner neueren Entwicklung beansprucht das unimodel of persuasion den Status eines generellen Modells zur Erklärung menschlicher Urteilsbildung (Urteilsbildung, Dimensionen). Die Urteilsbildung folgt einem quasi-syllogistischen Schluss (Schließen, logisches), bei dem vorhandene Evidenz auf der Grundlage einer allg. Regel folgerichtig zu einem Urteil führt. Glaubt z. B. eine Person (fälschlicherweise), alle Museumsarchivare seien schüchtern (Regel), dann führt die Evidenz, dass die Zielperson X Museumsarchivarin ist, zum Urteil, dass X schüchtern ist. Glaubt die Person nicht an die Regel, hat die Evidenz keine Relevanz für das Urteil über die Schüchternheit der Zielperson. Neben dem Verarbeitungsaufwand werden im unimodel of persuasion insbes. Motive, ein vorab schon festgelegtes Urteil zu erreichen (z. B. eine pos. Einschätzung der eigenen Person), und die subj. eingeschätzte Relevanz von Information (Glaube an das Zutreffen der anzuwendenden Regel) als kontinuierliche Parameter definiert. Das unimodel of persuasion beansprucht nicht nur die Integration von als qual. unterschiedlich definierten Urteilsprozessen (z. B. peripher versus zentral wie im Elaborations-Wahrscheinlichkeits-Modell), sondern auch unterschiedlicher Inhaltsbereiche menschlicher Urteilsbildung (z. B. Attribuierung), Anwendung von Heuristiken, Personenwahrnehmung).

Referenzen und vertiefende Literatur

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