Verdrängung
[engl. repression]; Psychoanalyse, [KLI], bez. einen psych. Mechanismus, durch den ein Triebwunsch (Trieb; Es) oder eine sexuelle Vorstellung ins Unbewusste gedrängt oder dort festgehalten wird. Die Verdrängung setzt ein, wenn ein sexueller Wunsch im Hinblick auf andere psych. Forderungen (z. B. moralische Bedenken; Über-Ich) Angst, Gefahr und Unlust erzeugt. Sie ist einer der Abwehrmechanismen des Ich, der sich gegen Triebregungen richtet, die das innere Gleichgewicht bedrohen bzw. Unlust für das Ich erzeugen. Die Verdrängung bewirkt nicht die Aufhebung eines konfliktträchtigen inneren Reizes, sie hält ihn lediglich außerhalb des Bewusstseins. Damit ist die psych. Wirksamkeit des inneren Triebreizes keineswegs erloschen. Im Status der Verdrängung werden «die betreffenden Erregungen dabei wie sonst erzeugt, aber durch psych. Verhinderung von der Erreichung ihres Zieles abgehalten und auf mannigfache andere Wege gedrängt, bis sie sich als Symptome zum Ausdruck gebracht haben», heißt es in den Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie.