Versuchsleiter-Erwartungseffekte
[engl. experimenter effect, experimeter expectancy effect], syn. Versuchsleitereffekte, [FSE, SOZ], die sog. «Krise der Sozialps.» wurde u. a. ausgelöst durch Untersuchungen, die von Rosenthal und seinen Mitarbeitern durchgeführt wurden und in denen gezeigt werden konnte, dass Vl auf die Ergebnisse ihrer Experimente i. S. der Bestätigung der von ihnen aufgestellten Hypothese Einfluss nehmen. Die Resultate der Laborexp. i. S. der Erwartungen des Vl waren dabei weder gefälscht, noch wurden die Vpn willentlich vom Vl dazu angehalten oder unter Druck gesetzt, best. Ergebnisse zu «produzieren». Nach wie vor sind die Erklärungen für diesen Effekt mehr oder weniger unzureichend (Bungard, 1984). Einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden ist dieser Effekt unter dem Namen Pygmalion-Effekt. Die von Rosenthal & Jacobson (1971) durchgeführte Untersuchung an amerik. Schulen machte sich diesen Versuchsleiter-Erwartungseffekt insofern zunutze, als Lehrer davon überzeugt wurden, dass in ihren Klassen einzelne Schüler leistungsfähiger seien, als aufgrund ihrer bisherigen Leistungsdaten zu erwarten sei. Die Manipulation der Erwartungen (Erwartung) führte z. T. zu Leistungsverbesserungen der Schüler. Generell waren die Ergebnisse dieser und anderer Untersuchungen bei Weitem nicht so erfolgreich wie zunächst angenommen. selbsterfüllende Prophezeiung.