zerebrovaskuläre Erkrankungen

 

[engl. cerebrovascular disease; lat. cerebrum Gehirn, vasculum Gefäß], syn. Schlaganfall, [BIO], der Begriff zerebrovaskuläre Erkrankung bez. zwei versch. Krankheitsbilder:

(1) Hirninfarkt (Ischämie) [lat. infarcire hineinstopfen]: Die Verlegung eines hirnversorgenden Blutgefäßes führt zur Minderdurchblutung des korrespondierenden Hirnabschnitts (Gehirn). Hierdurch kommt es zur teilweisen Nekrotisierung von Hirngewebe mit konsequenter Hirnfunktionsstörung. Man unterscheidet den Verschluss kleiner und kleinster arterieller Gefäße (Mikroangiopathie; lakunäre Infarkte, M. Binswanger) von der Verstopfung großer und größter Gefäße (Makroangiopathie; Territorial-, Endstrom-, Grenzzoneninfarkte). Mögliche Ursachen der Erkrankung können etwa arterioarterielle Embolien, kardiale Embolien, Thrombosen oder Dissektionen darstellen.

(2) Hirnblutung: Die Verletzung eines intrakraniellen Blutgefäßes mit der Folge der Einblutung ins Gehirn (intrazerebral) oder in den Bereich der Meningen (extrazerebral). Je nach Lokalisation unterscheidet man in letzterem Fall zw. Epidural-, Subdural- und Subarachnoidalblutungen. Dies führt zu einer Erhöhung des Hirndrucks mit der lebensbedrohlichen Gefahr der Herniation. Im weiteren Verlauf des betroffenen Gefäßes kann es durch den Blutverlust zudem zu hämodynamisch bedingten ischämischen Ereignissen kommen. Mögliche Ursachen liegen in arteriosklerotischen Angiopathien, Gefäßfehlbildungen (Aneurysmen), Hirntumoren oder Schädel-Hirn-Traumen.