A-R-D-System
Abk. für attitude-reinforcer-discriminative system, [SOZ], Einstellungstheorie von Staats (1968), durch die Einstellungsfunktionen, Einstellungsbildung und Einstellungsänderung auf der Basis lerntheoretischer Prinzipien erklärt werden sollen (Einstellung, Einstellungsänderung). Beim Aufbau des indiv. je unterschiedlichen A-R-D-Systems sind v. a. klassische Konditionierungsprozesse von Bedeutung (Konditionierung), wobei jene Reize, die in der Lage sind, emot. Reaktionen hervorzurufen, als attitudinal stimuli bez. werden. Durch ihre Qualität als Verstärker (reinforcer) wird ein hierarchisches Einstellungssystem aufgebaut, wobei durch die dritte Funktion des A-R-D-Systems – seine diskriminierende oder zielbildende Funktion – ein Reiz, durch den eine Reaktion verstärkt wird, eben diese Reaktion kontrolliert. Die Anwendung seiner lerntheoretischen Modellvorstellungen auch außerhalb der Einstellungsforschung unter dem Etikett eines sozialen Behaviorismus (Staats, 1975) ist kaum zur Kenntnis genommen worden.