Active-Coping-Ansatz
[engl. active coping approach; active aktiv coping Bewältigung], [EM, KLI, KOG], der Active-Coping-Ansatz entstammt der Psychophysiologie und beschreibt die Interaktion zw. Verhalten und Reaktionen des Herz-Kreislauf-Systems. Der Active-Coping-Ansatz unterscheidet zw. Situationen mit aktivem Coping, in welchen ein Organismus durch sein aktives Handeln Einfluss auf den Ausgang einer Situation nehmen kann, und Situationen mit passivem Coping, in welchen ein Organismus passiver Empfänger von Reizen ist. Gemäß dem Active-Coping-Ansatz zeichnen sich Situationen mit passivem Coping dadurch aus, dass der Organismus seine somatische Aktivität reduziert oder gänzlich unbewegt ist. Man beobachtet zudem eine parasympathische Aktivität (Parasympathikus), was zu einer Verlangsamung der Herzfrequenz führt. Im Ggs. dazu beobachtet man bei Situationen mit aktivem Coping eine sympathische Aktivität (Sympathikus), was zu einer Steigerung der Herzrate und der Kontraktilität des Herzmuskels führt. Diese kardiale Reaktivität ist hierbei proportional zum Ausmaß der Involviertheit bzgl. der Aufgabe: Schwierige Aufgaben führen zu einer stärkeren Aktivität des Herzens als einfache Aufgaben (geringe Herausforderung) oder unmögliche Aufgaben. Diese sympathische Aktivierung des Herzens ist unabhängig von der somatischen Aktivität des Organismus (cardiac-somatic uncoupling) und scheint aus metabolischer Sicht nicht notwendig. Der Active-Coping-Ansatz fand Anwendung u. a. im Zusammenhang mit der Theorie der Motivationsintensität (Motivation) zur Operationalisierung von Anstrengungsmobilisierung in Abhängigkeit der Aufgabenschwierigkeit.