Agrammatismus

 

[engl. agrammatism; gr. a- ohne, γραμμα (gramma) Buchstabe], [KOG], das völlige Fehlen syntaktisch-grammatikalischer (Syntax, Grammatik) Strukturen in sprachlichen Äußerungen; entweder ihr noch fehlender Aufbau – kurzdauernd in der normalen kindlichen Sprachentwicklung (physiol. Agrammatismus), anhaltender bei verzögerter Sprachentwicklung (Sprachentwicklungsverzögerung, Hörstummheit) oder Oligophrenie – oder aber der Verlust grammatikalischer Strukturen durch Hirnverletzungen und -erkrankungen (Aphasie), auch bei Psychosen (Dysphrasie). In ungenauer Weise wurde die Bez. Agrammatismus in der älteren neurol. und phoniatrischen Literatur (wie viele andere der mit einem Alpha privativum gebildeten Begriffe, z. B. Aphasie – Dysphasie) auch auf sprachliche Äußerungen mit nur fehlerhafter oder unvollständiger syntaktisch-grammatikalischer Struktur (Dysgrammatismus) ausgedehnt. Als Agrammatismus können in strenger Unterscheidung nur manche holophrastischen Äußerungen (Holophrase), nicht einmal in einem Wort gegebene Befehle, oder psychotische Dysphasien und Wortsalat (z. B. «Elefant vergrün lamperstift») angesehen werden. Selbst Echolalien (Echolalie) sind zwar immer aus ihrer semantischen und pragmatischen Zeichenverankerung gelöst (Semantik, Pragmatik), weisen aber doch gelegentlich noch syntaktische Oberflächenstrukturen auf.

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