Akkulturation

 

[engl. acculturation; lat. cultura Pflege], [SOZ], «beschreibt die Phänomene, die aus dem direkten Kontakt von Gruppen oder Individuen aus unterschiedlichen Kulturen resultieren und die Veränderungen in den ursprünglichen kult. Mustern der einzelnen oder beider Kulturen nach sich ziehen» (Redfield et al., 1936, 149). Veränderungen im Verlauf der Akkulturation können beobachtet werden auf der Ebene der Einstellungen, der Werte, des Verhaltens und der Wahrnehmung der kult. Identität. Besonderes Gewicht hat in der Akkulturationsforschung die Analyse von sog. Akkulturationsstrategien (z. B. Assimilation, Separation, Integration, Marginalisierung) von Individuen und Gruppen in ihrer Wechselwirkung mit den Akkulturationsstrategien der aufnehmenden Gruppen, Organisationen oder Gesellschaften (z. B. Multikultur, Schmelztiegel, Segregation, Exklusion). Der Prozess der Akkulturation ist häufig mit Stresserleben verbunden, dessen Intensität sich nach Merkmalen der Herkunfts- und Aufnahmegesellschaft, der Akkulturationserfahrung, indiv. moderierenden Faktoren, wie z. B. der Migrationsmotivation, moderierenden Faktoren im Prozesse selbst, wie z. B. den bevorzugten Akkulturationsstrategien oder der sozialen Unterstützung richtet. Akkulturation als sozialpsychol. Konzept des interkult. Kontakts ist zu unterscheiden von dem Prozess der Enkulturation, der die meist implizit verlaufenden Lernprozesse im Verlaufe der Sozialisation innerhalb einer Kultur beschreibt. Die Erkenntnisse der Akkulturationsforschung sind bes. relevant für die Migrationsforschung und Migrationsberatung. Gesundheitsrisiken, migrationsspezifische.

Referenzen und vertiefende Literatur

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