Aktivitätsstatus

 

[engl. physical activity level], [GES], der A. beschreibt das Ausmaß der körperlichen Aktivität einer Person oder einer Personengruppe. In epidemiologischen Studien wird der Aktivitätsstatus einer (Bevölkerungs-)Gruppe mittels (Punkt- oder Perioden-)­Prävalenz beschrieben. Der Status wird in den Gesundheitswiss. meist als Volumen der körperlichen Aktivität kalkuliert. Das Volumen errechnet sich aus dem Umfang (Häufigkeit und Dauer) und der Intensität und wird meist auf eine Zeiteinheit (Min., Std.) pro Woche bezogen (z. B. MET-hr/w). Die Dimension MET steht für das Mehrfache des Ruhestoffwechsels, das investiert werden muss, um eine aktivitätsbedingte körperliche Belastung zu realisieren. Referenzgröße ist der Zustand des Liegens, bei dem eine fiktive erwachsene Person in einer Std. 1 MET oder die Energie von 1 kcal pro kg Körpergewicht aufwendet. Ruhiges Sitzen entspricht 1,3 MET oder dem 1,3-Fachen des Aufwands für das Liegen. Bis 1,5 MET spricht man von sedentariness, ab 1,6 bis 3 MET von niedriger, ab 3,1 bis 6 MET von moderater und über 6 MET von hoher Intensität. MET sind ein absolutes Intensitätsmaß. Weitere Intensitätsmaße sind Geschwindigkeiten (z. B. Joggen mit 5 km/Std.), absolute und relative Lasten (z. B. Stemmen von 60 kg oder 60% des max. stemmbaren Hantelgewichts), relative Herz-Kreislauf-Beanspruchungen (z. B. 70% des Herzfrequenzmaximums) oder der Grad an empfundener Beanspruchung (z. B. unter Verwendung der Perceived Exertion Skala von Borg).

Zur Messung des Aktivitätsvolumens und damit zur Klassifikation des Aktivitätsstatus eignen sich Aktivitätstagebücher, Fragebogen und apparative Messverfahren (z. B. Schrittzähler, Akzelerometer). Der Aktivitätsstatus wird zur Gestaltung maßgeschneiderter Interventionen benötigt, die den Ist-Zustand des Verhaltens ebenso für die Festlegung von Interventionszielen (­Goal Attainment Scaling) verwenden wie auch die Einordnung in Stadien der Änderungsbereitschaft (z. B. prä-dezisional, prä-aktional; Rubikonmodell der Handlungsphasen, Transtheoretisches Modell).

Referenzen und vertiefende Literatur

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