Altruismus, inklusiver

 

[engl. kin altruism; lat. includere einschließen], [SOZ], das Konzept erklärt, wie natürliche Selektion Altruismus aufrechterhalten kann. Es wird angenommen, dass ein Komplex von Genen das Verhalten beeinflusst, seinen Verwandten und Nachkommen zu helfen und sie zu beschützen. Dieses Verhalten wächst in einer Population an, da Verwandte diese Gene aufgrund gemeinsamer Abstammung teilen (Hamilton, 1964). Aus sozialpsychol. Sicht bedeutet dies, dass prosoziales Handeln (prosoziales Verhalten) v. a. den Personen gegenüber ausgeübt wird, zu denen eine enge Beziehung besteht, potenzielles Fortpflanzungsvermögen vorhanden ist oder Merkmale des Betroffenen vorliegen, die anzeigen, dass sie die inkl. Fortpflanzungsfähigkeit (fitness) des Helfers erhöhen. Dieser Effekt ist bes. stark, wenn die Hilfe biol. bedeutsam ist. Wenn es um Tod oder Leben geht, dann geben Personen mit größerer Wahrscheinlichkeit Hilfe für nicht entfernt Verwandte als für Fremde, eher jungen als alten Menschen, eher Gesunden als Kranken, eher Wohlhabenden als Armen.

Diese Effekte verschwinden oder sind sogar umgekehrt, wenn es um nicht dringliche und ernsthafte alltägliche Hilfsleistungen geht. In diesem Fall wird eher Kranken als Gesunden Hilfe gewährt, eher Armen als Wohlhabenden und eher jungen und alten Menschen als Personen im mittleren Erwachsenenalter (Burnstein et al., 1994). Somit geht inklusiver Altruismus bei Menschen über das Konzept der Verwandtschaft und der engen Beziehungen (ingroup) hinaus. Die Tatsache, selber Leid in einer ähnlichen Situation erlebt zu haben, z. B. eine Naturkatastrophe, ermöglicht besser, die Lage anderer Betroffener zu verstehen und führt dazu, Mitgliedern einer outgroupSolidarität und Fürsorge zu gewähren, da sie über Teilidentifikation als ingroup erlebt werden.

Referenzen und vertiefende Literatur

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