Amitriptylin

 

[engl. amitriptyline],  [PHA], Psychopharmakon aus der Klasse der trizyklischen  Antidepressiva (TZA). Amitriptylin hemmt etwa gleich stark die Wiederaufnahme von Serotonin und von  Noradrenalin in das präsynaptische Neuron (Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, selektive, und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, selektive). Außerdem antagonisiert Amitriptylin mit hoher Affinität α1-adrenerge, muskarinische Acetylcholin- und Histaminrezeptoren vom Typ H1. Die  Bioverfügbarkeit beträgt ca. 45%, die  Eliminationshalbwertszeit 10-28 Stunden. Amitriptylin wird hepatisch über die Isoenzyme CYP2C19, CYP2C8 und CYP2C9 zum pharmakologisch aktiven Metaboliten  Nortriptylin (Eliminationshalbwertszeit ca. 30 Stunden) metabolisiert, welches selbst bevorzugt die Noradrenalinwiederaufnahme hemmt. Therapeutischer Referenzbereich für die Plasmakonzentration (Summe aus Amitriptylin und Nortriptylin): 80-200 ng/ml. Zugelassen zur Behandlung von depressiven Störungen (Depression, Depression, Psychopharmakotherapie) und zur langfristigen Behandlung von Schmerzsyndromen (Schmerz) im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzepts. Aufgrund des Rezeptorbindungsprofils hat Amitriptylin ausgeprägte, insbes. vegetative unerwünschte Wirkungen: Mundtrockenheit, Akkomodationsstörungen, Blasenentleerungsstörungen, Obstipation, orthostatische Dysregulation, Sedierung, Gewichtszunahme, sexuelle Funktionsstörungen (insbes. Erektionsstörungen beim Mann), Störungen der kardialen Erregungsleitung, allergische Hautreaktionen. Bei älteren Patienten sollte Amitriptylin mit besonderer Zurückhaltung angewendet werden, da wegen der starken anticholinergen Wirkung kognitive Störungen verschlechtert und ein Delir ausgelöst werden können. Kontraindiziert ist Amitriptylin bei Engwinkelglaukom, Prostatahyperplasie mit Restharnbildung, Delir, dementiellen Syndromen (Demenz), Ileus und bei klinisch relevanten Störungen der kardialen Erregungsleitung. Therapiebeginn in der Regel mit 2-3 x 25 mg tgl., 150 mg tgl. oft ausreichend, Höchstdosis 300 mg/Tag.

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