Amnesie, infantile

 

[engl. infantile amnesia; lat. infans kindlich, kleines Kind], [EW, KOG], (Amnesie) bez. die Schwierigkeit von Erwachsenen, die Erlebnisse aus den ersten 2–3 Lebensjahren direkt, d. h. nicht als Ergebnis von Berichten anderer, zu erinnern. Traditionell wird dieses Unvermögen mit Spezifika der Entwicklung von Babys (Verdrängung, S. Freud) erklärt. Aktuell werden Erklärungen favorisiert, die diese Schwierigkeit mit der mangelnden sprachlichen Entwicklung zum Zeitpunkt des Gedächtniseintrags und damit der fehlenden sprachlichen Markierung/Zugänglichkeit der frühen Erlebnisse oder der fehlenden Selbstentwicklung von Babys und damit der mangelnden Selbstzuordnung eigener Erlebnisse in Zusammenhang bringen.