Angst, Zwei-Prozess-Theorie

 

[engl. anxiety, two-factor learning theory], [EM, KOG], die Zwei-Prozess-Theorie von Mowrer und Miller thematisiert den Erwerb und die Stabilisierung von Angstreaktionen (Angst). (1) Ausgangspunkt ist die bereits von Watson formulierte Annahme, dass Angst durch klassische Konditionierung und Stimulusgeneralisierung an beliebige neutrale Reize gebunden werden kann, die im Kontext von Schmerz, Verletzung oder plötzlicher Hilflosigkeit auftreten. Der vordem neutrale und nunmehr konditionierte Reiz erwirbt hiermit angstauslösende Qualität. Dabei wird er nicht nur zu einem Signal für ein bevorstehendes Trauma, vielmehr soll er selbst einen aversiven Charakter gewinnen. Dieser erste in der Theorie postulierte Prozess bezieht sich also auf die Auslösung emot. Reaktionen. (2) Der zweite Prozess spricht dagegen deren motivierende Funktion an. Danach sollen über instrumentelle Konditionierung (Konditionierung, operante) Reaktionen verstärkt werden, die zum Vermeiden des Signals führen, da sie die durch das Signal ausgelöste Angst reduzieren. Hierauf wird die Stabilität einmal etablierter Flucht- bzw. Vermeidungsreaktionen zurückgeführt. Diese Theorie wird bes. zur Erklärung phobischer Störungen herangezogen. Konfrontation mit Reaktionsverhinderung.

Referenzen und vertiefende Literatur

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